Mit Efeu waschen

Efeu gehört zu den Pflanzen, die Saponine enthalten.

Was sind Saponine?

Beim Schütteln entsteht durch sie ein stabiler Schaum. Somit setzen sie die Oberflächenspannung des Wassers herab, was wir heute eigentlich nur noch mit Seife und seifenähnlichen Stoffen versuchen. Weiterhin haben sie eine emulgierende Wirkung auf Wasser-Öl-Gemische.

Saponine gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und dienen anscheinend den Pflanzen als Schutz gegen Insektenfraß und Pilzbefall. Somit sind sie auch für uns in größeren Mengen giftig und das Waschmittel, wie unten beschrieben soll nicht i.d. Hände von Kindern gelangen. Nach dem Waschen wird es ja dann gründlich wieder ausgespült.

Aber sie haben auch eine für uns Menschen eine nützliche Seite (Die Dosis macht das Gift). In der Medizin finden Saponine in geringen Mengen (Phytotherapie) Anwendung zur Hemmung von Entzündungen und zur Schleimlösung (z.B. in Hustensaft, der Efeu enthält). Sie wirken antibakteriell. Sie sollen sogar im Darm die Aufnahme von Cholesterin vermindern. Von daher erscheinen sie zunächst ungefährlich. Viele Menschen haben allerdings eine latente Darmentzündung und daraus resultierend ein sog. Leaky gut – Syndrom (löchriger Darm). So können über die „löchrige“ Darmschleimhaut Saponine ins Blut gelangen und dort eine Auflösung roter Blutkörperchen bewirken.  Sie werden auch als Adjuvans (QS-21) eingesetzt und verstärken so die Immunantwort.

Vorkommen

Man findet sie u.a. in Hülsenfrüchten (Mancher hat beim Öffnen einer Konservendose mit Bohnen oder beim Kochen schon Schaum feststellen können) und in einigen Gemüsen (roter Beete, Spargel, etc.).  

Wenn man Kartoffeln im Licht liegen läßt, bilden diese grüne Stellen, das giftige Solanin. Auch Solanin ist ein Saponin.

In höherer Konzentration findet man sie in Kastanien, den Wurzeln und Blättern des Seifenkrauts (ein Nelkengewächs), den Früchten der Rosskastanie, und in indischen Waschnüssen. Da letztere von weit hertransportiert werden müssen, schaut man lieber in die Nähe. Alpenveilchen und Efeu, Kornrade und Lungenkraut, Primeln und Vogelmiere enthalten diese Stoffe.

Anwendung als Waschmittel

  • Wir pflücken 20-40 Efeublätter und
  • kochen sie in etwas Wasser kuz auf (die Saponine lösen sich nur bei Temperaturen über 40° Celsius),
  • wir füllen Blätter und Wasser in ein hohes Glasgefäß und zerkleinern sie mit einem Pürierstab.
  • Dabei sieht man schon, wie etwas Schaum entsteht. Einen Deckel aufsetzen.
  • Dann das Ganze abkühlen lassen. Beim Schütteln bildet sich immer mehr Schaum.
  • Ein paar Stunden ziehen lassen und dann durch ein Sieb gießen.
  • den Efeu im Sieb können Sie noch für den Bokaschi verwenden, dann aber besser ohne Zitrusfruchtzesten, das später die Bodenlebewesen die Zitrusfrüchte nicht mögen.
  • Die Flüssigkeit kann dann zum Waschen verwendet werden.
  • Hat man zu viel Flüssigkeit, kann man sie heiß in Twistoff-Gläser füllen. Im Kühlschrank hält sie längere Zeit (gut gekennzeichnet) und kann später weiterverwendet werden.
  • Wenn man zu viele Efeublätter gepflückt hat oder aus einem Efeuheckenschnitt, kann man diese auch gut durchtrocknen lassen, die Blätter dann zerbröseln oder ganz lassen und in einem Baumwollsack für weitere Verwendung aufbewahren.
Efeu Waschmittel aus Efeublättern hergestell

Für alle Fasern findet Efeu-Waschmittel Verwendung, selbst für Wolle und Seide. Die Wäsche wird wunderbar weich. Wie es sich farblich verhält, kann ich noch nicht angeben. Man sagt, dass vergilbte Wäsche wieder weiß wird. Dennoch sind Sie bitte mit heller und weißer Wäsche vorsichtig und probieren Sie es selbst bei alten Kleidungsstücken aus.

Noch besser wird das Waschergebnis, wenn man eine Waschkugel, welche Keramikpipes, die mit effektiven Mikroorganismen gebrannt wurden, mit in die Trommel der Waschmaschine gibt. Dann kann man das Efeuwaschmittel geringer dosieren. Selbst Wäsche, die sonst bei 60 oder sogar 90° gewaschen wurde, kann nun bei Temperaturen unter 40° gewaschen werden durch die Kombi Efeuwaschmittel + Waschkugel. Wolle und Seide kann sehr gut auch ohne Waschmittel nur mit der Waschkugel gewaschen werden. So bleiben die natürlichen Fette der Fasern erhalten. Nur bei großer Verschmutzung der Naturfasern verwende man Efeuwaschmittel.

Die Waschmaschine sollte in selbst gewählten Abständen wechselnd mit Natron (fettlösend, antibakteriell und geruchsneutralisierend) und Kalklöser bei 60° durchgewaschen werden.

Gegen unangenehme Gerüche wirken noch besser effektive Mikroorganismen BLOND oder CLEAN – ein Schnapsglas voll – ins Weichspülfach gegeben. Lassen Sie dann die fertige Wäsche noch 30-60 Minuten in der Maschine. Die effektiven Mikroorganismen entfernen noch etwaige anhaftende Verschmutzungen und reinigen auch noch Ihren Abfluss. Für zusätzlich guten Duft geben Sie ein paar Tropfen ätherisches Öl (mit Alkohol oder BLOND oder CLEAN verschüttelt) ins Weichspülfach. Bitte mischen Sie nicht Alkohol mit den effektiven Mikroorganismen, weil sie dann absterben.

Für den guten Duft können Sie auch Zesten von Zitrusfrüchten nach dem Abkühlen (evtl. noch lauwarm aber unter 40°) in den Sud mit Efeublättern geben. Dann ganz abkühlen lassen. Beim Abseien werden Sie schon feststellen, dass die Lösung wunderbar nach Zitrus riecht.

Bei Wäschen über 40° kann man Efeublätter, evtl. auch Zerkleinert in eine alte Socke oder Baumwollbeutel füllen. Diese dann gut verschließen und mit in die Waschmaschine geben. Dann empfiehlt es sich einen Wasserenthärter zuzugeben. Aber wir wollten ja sparen und zwar:

Energie, Waschmittel, chemische Zusätze.

Wie sieht die Energiebilanz aus?

  • Kochen des Efeuwassers: ca. 0,1 – 0,2 kWh = ca. 2 Cent
  • Waschen wie 40° (d.h. unter 40° mit Waschergebnis wie 40°) = 0,45 kWh = ca. 11 Cent
  • Waschen 60° = 0,7 kWh = ca. 17 Cent
  • 17 Cent ./. 13 Cent = 4 Cent / Wäsche gespart

Wenn man pro Woche 3 Waschmaschinen wäscht, ergibt das eine Ersparnis / Jahr:

4 Cent x 3 Wäschen x 52 Wochen = 6,24 Euro

Das ist nicht viel. Manche Familien haben aber mehr als 3 Waschmaschinenfüllungen / Woche, die Energie wird in den nächsten Jahren teurer werden. Das Geld kann man dann anderweitig verwenden. Allerdings kommt die Möglichkeit, mit niederen Temperaturen ein ähnlich gutes Waschergebnis erzielen
zu können eher durch das Waschen mit der Waschkugel.

Dazu kommt die Waschmittelersparnis. Efeu können wir in jedem Park oder Wald finden und ist damit kostenlos. Achten Sie aber darauf, immer an verschiedenen Stellen die Blätter zu pflücken und machen Sie keine Tabula rasa, fragen Sie ggf. an berufener Stelle, ob Sie das dürfen. Das Abwasser ist frei von chemischen Zusätzen.

Allergien

Manche Menschen reagieren allergisch auf Efeu. Von daher machen Sie einen Test bei sich und Ihrer Familie. Zunächst tränken Sie einen Wattepad mit der Flüssigkeit und tragen diese mehrmals auf die Haut von Ellenbogeninnenseite und/oder Unterarminnenseite auf – immer nur an einer kleinen Stelle. Reagiert die Haut mit Rötung oder sogar mit Juckreiz, dann ist diese Waschmethode nichts für Sie. Ich empfehle auch einen Langzeitversuch: waschen Sie eine Armstulpe mit dem Efeuwaschmittel, spülen Sie mehrmals nach, trocknen sie diese und tragen Sie die Stulpe einen ganzen Tag am Handgelenk. Wenn auch hier eine Rötung oder Juckreiz entsteht, dann vergessen Sie diesen Artikel und versuchen Sie es mit der Keramikpipewaschkugel solo oder mit ganz wenig Biowaschmittel oder mit Kastanienwaschmittel oder Seifenkrautwaschmittel.

Probieren Sie aber auch aus, wie es ist, wenn Sie die Efeublätter vor der Verwendung gut waschen/reinigen. Manchmal beziehen sich die Allergien auf den Staub, der sich auf den Blättern abgesetzt hat.

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